Marras Jaeden

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Die Geschichte des Urmagiers Marras Jaeden

Der erste Magierkrieg und die Vertreibung

Mein Name ist Marras Jaeden und ich bin alt. Älter als Ihr es Euch überhaupt vorstellen könnt. Aber lasst mich von vorne beginnen:

Einst vor Zehntausenden von Jahren wurde ich als Elf auf Ganthor geboren. Ich wurde in allen Schulen der Magie ausgebildet und ich erwies mich als gelehriger Schüler. Nach nur hundert Jahren übertraf ich schon so manchen Meister und es bedurfte nur 400 Jahre mehr und ich war einer der mächtigsten Magier unter den Elfen, Zwergen und Drachen. Ich wagte Experimente, die noch kein Wesen vorher durchgeführt hatte und meine alten Meister warnten mich, ich solle mich nicht zu weit in die unerforschten Dimensionen der Magie vorwagen. Negative Energien könnten mich verderben und zum Bösen treiben. Doch ich meisterte alle meine Experimente. Dies verschaffte mir mächtige Feinde: Die anderen Erzmagier der Elfen blickten voller Neid auf meine großen Erfolge, meine angehäuften Reichtümer in meinen prachtvollen Schlössern aus purer Magie. Sie behaupteten, ich wäre dem Bösen verfallen, ich würde die Regeln der alten nicht mehr akzeptieren: Die Dämonen der unteren Dimensionen hätten mein Wesen verdorben und ich würde in ihrem Namen Unheil verbreiten. Doch sie wagten es nicht, mir auch nur ein Haar zu krümmen. Und es geschah, dass mein eigener Schüler Cairn sich mit den Drachen verbündete und mich unvorbereitet angriff. In einer tagelangen Schlacht, die im Umkreis von vielen Meilen alles zerstörte, musste ich mich schließlich geschlagen geben: Die anderen Magier hatten sich der Schlacht angeschlossen, ermutigt von Cairns Erfolgen. Zwar erhielt auch ich Unterstützung von befreundeten Zauberern und Drachen, doch inzwischen war der Großteil meiner magischen Festungen zerstört und meine Kraft erschöpfte langsam. Notgedrungen musste ich meine wertvollsten Artefakte und Schätze in meine stärkste fliegende Festung transferieren und zusammen mit meinen engsten Vertrauten und meiner geliebten Jisha meine Heimat verlassen. Die Flucht gelang relativ leicht, da ich meine Hauptstreitmacht weiterkämpfen ließ. Nur der Erzmagier Therion war so klug, meinen Plan zu durchschauen und doch so töricht sich mir allein in den Weg zu stellen: Er ruht noch heute in einem magischen Eisblock konserviert in einem meiner vielen Gewölbe.

Die Irrfahrt der Verstoßenen

Monatelang irrten wir über dem Meer umher und viele wurden fast wahnsinnig so fern von der Heimat. Doch eines Tages, kam unvermutet Land in Sicht: Wir flogen direkt auf ein riesiges Inselreich zu: Inseln bedeckt mit riesigen Urwäldern, aus denen steile Gebirge und Vulkane hervorragten, und das Wasser zwischen den Inseln so kristallklar mit Korallenbänken bestückt so bunt wie die Vögel in den Urwäldern. Wir gingen im Süden der Hauptinsel in der Nähe eines Flussdeltas an Land und waren überwältigt von der Schönheit des Landes: Endlose, dichte Wälder, unendlich weite Ebenen und in der Mitte der Insel zog sich von einem Ende zum anderen ein gewaltiger Gebirgszug. Wir landeten meine Festung und bauten Vorratsschuppen. Nach ein paar Tagen wurde es deutlich, dass auch Verteidigungsanlagen nötig waren, denn wir waren nicht allein: Seltsame humanoide Wesen, stark wie Bären, griffen uns an. Der Angriff wurde leicht abgewehrt und doch spürte ich zum ersten Mal diese gewaltige magische Energie, die entfesselt wurde, als ich den Anführer persönlich tötete. Er musste magisch kontrolliert worden sein. Im Laufe dieses Jahres wurden die Angriffe immer heftiger und wir verloren zwei Gruppenmitglieder. In meiner Not kreierte ich Schimären um den Angriffen Herr zu werden. Aus den Oberkörpern der humanoiden Rasse, die wir einfach Bärenmenschen nannten und den Körpern wilder Pferde, die auf den Ebenen lebten, schuf ich eine neue Rasse, die ich „Zentauren“ nannte. Sie waren die perfekten Krieger, stark und ausdauernd und mir treu ergeben. Als diese verbotene Kunst zum ersten Mal mit Erfolg gekrönt war, überkam mich ein Gefühl absoluter Macht. Ich, Marras Jaeden, hatte mich über die Gebote der Götter hinweggesetzt und eigenes Leben erschaffen. Meine Kinder beschützten mich und ich sorgte für sie. Wir Elfen lehrten sie die Künste des Jagens und der Verwertung der Tiere, außerdem die Grundzüge der Baukunst, sodass sie fähig waren, sich zu ernähren und in Dörfern zu wohnen. Die Begabtesten waren sogar fähig, schamanische Magie zu wirken. Jisha mochte die Zentauren überhaupt nicht: Sie war der Meinung, dass ich nicht gegen das Gebot der Götter hätte verstoßen sollen. Außerdem widerten die Ausdünstungen der Schimären sie an. Doch mit Hilfe der Zentauren gelang es mir im Laufe des nächsten Jahres entlang des Flussdeltas das Land zu erobern und von den Bärenmenschen zu säubern. Ich errichtete ein magisches Laboratorium am Fluss, um mehr Schimären herstellen zu können, doch die Zentauren konnten sich auch selbst fortpflanzen.

Die Eroberung Jaedens

In den nächsten 30 Jahren weiteten die Zentauren ihr Reich selbständig aus, bis sie die gesamte südlich Hälfte der Insel beherrschten. Inzwischen hatte ich auch die magische Quelle gefunden, die mich anfangs so verwirrt hatte. Tief im Gebirge stieß ich auf einen großen Riss im Boden viele Schritte breit und so tief, dass man nicht hinuntersehen konnte. Am Grunde lebte ein mächtiger Schattendämon, der viele Völker der Insel unter seiner Kontrolle hatte. Er stieg aus dem Abgrund und bot mir hinterhältig an, seine Macht zu teilen, ich durchschaute ihn aber und forderte ihn zum Kampf. Einen Tag kämpften wir und am Ende besiegte ich den Dämonen durch eine List, indem ich seine Macht anzapfte, sie kanalisierte und zu schnell in ihn zurückfließen ließ. Jisha und ich ketteten die Kreatur mit magischen Fesseln an den tiefsten Grund des Risses und ich entzog ihm all sein Wissen und all seine Macht. Daraufhin fiel ich in eine tiefe Starre, die Macht war zuviel gewesen. Ich wachte in meinem Turm wieder auf und wusste zuerst nicht, was geschehen war. Jisha erzählte mir, dass ich fast ein Jahr in der Starre gefangen war und langsam kehrte auch mein Erinnerungsvermögen zurück. Die Macht des Dämons durchfloss meinen Geist und ich war so mächtig wie noch kein Wesen zuvor.

Im Alleingang rottete ich die Bärenmenschen aus, im Norden unterwarf ich die Satyrn, Wichtel, Feen und Grolme. Im Süden an den Korallenbänken erschuf ich neue Schimären, die Niliner, halb Grolm, halb Fisch. In Laboren unter dem Meeresspiegel erschuf ich sie und durch sie war ich in der Lage, die anderen Inseln zu erreichen und zu unterwerfen. Bald gehörte mir fast jede Insel des großen Reiches und alle Wesen waren mir Untertan. Ich baute Laboratorien, Observatorien und Festungen auf jeder Insel und darüber hinaus magische Portale mit denen man ohne Zeitverlust zwischen den Inseln hin- und her gehen konnte. Auf einer Insel in einem Meerbecken im Süden der Hauptinsel, die inzwischen nur Jaeden genannt wurde, ließ ich meinen Palast bauen. Die Türme waren aus Glas und Elfenbein und erstreckten sich viele Schritte in den Himmel. Manche Elfen die mit mir gekommen waren, hatten inzwischen Nachwuchs bekommen und siedelten sich um den Palast an. Im Herzen der großen Insel hatte ich eine unterirdische Stadt für die Grolme anlegen lassen, die mich mit Bodenschätzen versorgten. Eine Insel im Norden beherbergte meine große Bibliothek, um die mich die Magier Ganthors beneidet hätten. 1000 Jahre lang herrschte ich so. In dieser Zeit ging in Jisha eine seltsame Veränderung vor: Sie wirkte von Jahr zu Jahr bedrückter und ihre einstige Fröhlichkeit und Lebendigkeit wich einem depressiven und traurige Charakter. Sicher hatte ich nicht mehr soviel Zeit für sie wie früher, doch hatte sie nicht genug Gefährten mit denen sie sich nach Belieben vergnügen konnte? All das bemerkte ich allerdings nur am Rande, da ich voll und ganz in meine magischen Studien und Feldzüge vertieft war.

Allein im äußersten Norden Jaedens gab es ein Fleckchen Land, eine Insel auf der seltsame Vogelwesen lebten und die ich nicht erobern konnte: Die Waraks von den Windinseln. Sie hatten einen starken magischen Schild aus einer so mächtigen magischen Quelle, dass es mir unmöglich war, diesen Schild zu durchdringen. Ich musste zu drastischen Mitteln greifen: Auf einer Insel im Süden des Reiches lebten große Himmelsdrachen, die ich ebenfalls nicht meinem Willen Untertan machen konnte. Also tötete ich sie und erweckte sie als Untote wieder zum Leben, wobei jeder von ihnen ein Amulett mit einem starken Beherrschungszauber umgelegt bekam. Mit dieser ultimativen Armee von untoten Drachen schaffte ich es schließlich auch die Waraks zu unterwerfen und ihre magische Quelle zu erlangen. Ich war auf dem Höhepunkt meiner Macht.

Die magische Quelle der Waraks ermöglichte es mir zum ersten Mal ein magisches Portal über eine größere Entfernung zu öffnen. Mich zog es nach Ganthor, weniger aus Heimweh sondern mehr aus Rache. Ich wollte mich an diesen arroganten und selbstverliebten Magiern ein für allemal rächen und auch Ganthor unter meine Herrschaft zwingen. Das Portal zu öffnen und offen zuhalten war eine der schwersten Aufgaben meines Lebens. Doch am Ende war das Portal stabil genug um mehrere Menschen zu befördern. Leider konnte man das Portal danach 2 Wochen nicht mehr benutzen. Jisha lag mir so lange in den Ohren, bis ich ihr schließlich erlaubte mit 15 weiteren Elfen durch das Tor zu schreiten. Sie war schließlich auch stark genug, um es mit den Gefahren hinter dem Tor aufnehmen zu können. Auch nach dieser langen Zeit war es unwahrscheinlich freundlich begrüßt zu werden. Elfen vergessen nichts.

Der zweite Magierkrieg

Jisha durch das Tor zu schicken wurde letztendlich zu meinem Verhängnis: Vor Kummer und Heimweh, das ich so lange Jahre übersehen hatte, war sie vollkommen verbittert und zusehends feindlich geworden. Und so verriet sie, kaum in Ganthor angekommen, meinen Aufenthaltsort und meine Pläne an den großen Rat der Magier. Diese rüsteten sofort eine Armee aus und erschufen fliegende Festungen, um die Armee über das Meer zu mir zu bringen. Schon bald waren sie auf den Ersten Inseln meines Reiches gelandet und hatten diese noch schneller erobert. Ich ließ die Heere aufstellen und meinerseits meine fliegenden Festungen bereitmachen. Doch die Magier Ganthors waren ihrer zu viele, um sie aufhalten zu können. Außerdem hatte Jisha ihnen alle meine geheimen Verteidigunsanlagen verraten. Nach zwei Monaten nur, war mein Palast belagert und ein Großteil meiner Armee besiegt. Die Magier schafften es schließlich, sich in mein Allerheiligstes Zutritt zu verschaffen. Dort erwartete ich sie. Allen voran kam Ghanitor der Oberste Magier der Elfen, den ich schon vor tausend Jahren bekämpft hatte. Dieser verhöhnte mich und erzählte mir von Jishas Verrat. Dies brachte mich so in Rage, dass ich beinahe den Verstand verlor. Ich griff die Magier ohne nachzudenken an, was diese sofort ausnutzten und systematisch begannen mich magisch zu fesseln. In einem Moment klaren Denkens jedoch fasste ich mich wieder und schaffte es, den Magiern zu wiederstehen und zum Gegenangriff überzugehen. Danach mussten sie sich wieder zurückziehen um ihre Kräfte wiederherzustellen. Meinen Teilsieg konnte ich jedoch nicht auskosten, viel zu schwer belastete mich Jishas Verrat. Der letzte Ansturm der Magier kam und in dieser hoffnungslosen Lage, fasste ich den Entschluss den ich heute noch manchmal bereue: Ich wirkte meinen finalen Zauber. Ich verwandelte mich in einen tosenden Orkan, der alles zerstören sollte. Zuerst wurde mein Palast Stück für Stück auseinandergerissen, dann wurde die Armee der Magier hinweggefegt. Zum Schluss sorgte ich dafür, dass ihre Luftschlösser völlig zerstört wurden. Niemand überlebte den Sturm. Einen Monat wütete ich über der Insel und tötete auch den letzten der Invasoren. Danach begann ich mich auszuweiten und legte mich als Orkan tosend rund um mein ganzes Inselreich. Dessen Anblick war jedoch ein sehr trauriger: Auf fast allen Inseln waren die Spuren der Verwüstung und des Krieges zu sehen. Meine prachtvollen Gebäude waren verschüttet und durch mein Wüten waren sogar die einzelnen Steine in alle Himmelsrichtungen verstreut worden. Meine Luftschlösser lagen zerstört am Meeresgrund und auf Inseln, meine Untertanen waren dezimiert. Niemand sollte mein Reich mehr betreten können. Keine Armee sollte mein Land mehr erobern.

Die Zeit des Wartens und die Rache Marras’

In diesem Zustand verbrachte ich 2000 Jahre. Ich sah zu wie sich meine Völker vom Krieg erholten, ihre Kultur wiederaufbauten und weiterentwickelten. Die Zentauren entdeckten die Schmiedekunst und die Niliner errichteten Städte. Die alten Rassen, der Satyrn, Feen und Wichtel zogen sich wieder in die Wälder zurück, befreit von ihrer Kontrolle. Und ich arbeitete an Plänen, mich wieder in meine alte Form zurückzuverwandeln. Doch wurde mir sehr schnell klar, dass ich Hilfe von mächtigen Magiern brauchen würde. Mir war es zwar möglich auf die Gedanken und Seelen von Kreaturen Einfluss auszuüben, doch waren die Bewohner meines Reiches nicht begabt genug, die letzten fähigen Magier waren im Krieg alle umgekommen. Ich beobachtete auch Ganthor, wo man allmählich vergas was geschehen war. Doch ich vergas nichts keine Einzelheit, die mir die Elfen angetan hatten. Und ich schmiedete Rachepläne. Leider reichte meine Einflusssphäre nicht bis nach Ganthor um dort die Elfen beeinflussen zu können. Doch etwas anderes hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Tief draußen in der großen Leere des Alls, zog ein großer magischer Meteor seine Bahnen. Für meine Zwecke erschien er perfekt. Nach Jahren der Konzentration gelang es mir, den Meteoriten aus seiner Bahn zu reißen und Richtung Ganthor zu schleudern. Leider bemerkten die Gelehrten Ganthors die Gefahr in letzter Minute und schafften es, den Meteoriten in kleinere Stücke aufzuspalten. Die Splitter fielen auf der ganzen Welt verstreut vom Himmel, unter anderem auch auf die Insel Jaeden, was mich sehr schmerzte. Doch das größte Stück des Meteoriten steuerte weiterhin unverändert auf Ganthor zu. Die Elfen zogen sich hinter einen magischen Schutzwall zurück, wo sie heute noch leben und in ihrer degenerierten Lebensform dahinvegetieren. Die Zwerge und Drachen versteckten sich unter der Erde. Nur die barbarischen Menschen ahnten nichts von der Katastrophe. Als der Meteorit einschlug wurde viel von Ganthor vernichtet: Die stolzen Städte der Elfen, die starken Festungen der Zwerge und die Dörfer und Lager der Menschen, alles lag in Trümmern. Ganz Ganthor lag unter einer Aschewolke die den Himmel lange Zeit verdunkeln sollte. Meine Rache war vollbracht.

Die Ankunft der Flüchtlinge

Doch ich bemerkte bald, dass von Ganthor aus Schiffe aufgebrochen waren, die vor dem Meteoriteneinschlag geflüchtet waren. An Bord waren Elfen, Menschen, Orks Goblins, sogar Zwerge. Kurz: alle halbwegs intelligenten Rassen Ganthors hatten mehr oder weniger gewollt eine Flotte gebildet und irrten ziellos auf dem Ozean umher. Viele Elfen waren nicht bereit gewesen, zusammen mit ihren Brüdern die Rettung in der Rückkehr zur Natur zu suchen. Sie zogen es vor an anderer Stelle ihre alte Lebensweise und Kultur fortbestehen zu lassen. Schon bald bemerkte ich, dass sie von den selben Strömungen und Winden angetrieben, wie seinerzeit ich selbst, die Flotte auf mein Reich zusteuerte. Meine erste Absicht war es die gesamte Flotte zu zerstören, doch bald kam mir ein anderer Gedanke: An Bord des Schiffes befanden sich mächtige Elfenmagier, langlebig und weise genug um mir bei meiner Reinkarnation behilflich zu sein. Mit diesem Hintergedanken, lies ich die Flotte den Sturmgürtel passieren. Die Schiffe wurden leider zerstreut und landeten an vielen verschiedenen Stellen meines Reiches. Doch schon einige Jahre nach der Landung, hatten die Überlebenden erste Städte gegründet und angefangen die Ressourcen der Inseln auszubeuten. Nach weiteren 100 Jahren begannen die ersten Nationen aufzusteigen und Kriege zu führen. Da Holz südlich der Hauptinsel sehr selten war, bekriegten sich die einzelnen Fürstentümer dort bis aufs Blut. Auf der Hauptinsel lagen die neuen Bewohner vor allem mit den Zentauren und Satyrn oft im Krieg, da die alten Völker die Ausbeutung der Natur nicht dulden wollten. Doch die neuen Königreiche gewannen meist die Oberhand, da sie sich ganz anders als in Ganthor, mit Orks und Goblins verbündet hatten, die ja auch mit einigen Schiffen gelandet waren. Die geringeren Völker lernten viel von den Elfen und Zwergen, die die Länder hauptsächlich regierten und eine Oberschicht bildeten und die Nationen wuchsen und gediehen. Ich beschloss mich, in die Geschicke meines Reiches wieder einzumischen.

Der Kaiser

Die Nation Illia im Westen der Insel wurde von einem sehr ambitionierten und intelligenten Elfenfürsten beherrscht: Kajin der Erste. Er war außerordentlich begabt in allen magischen Disziplinen, ein intuitives magisches Wunderkind. Ihn hatte ich ausgewählt, meine Reinkarnation durchzuführen. Nach vielen erfolglosen Versuchen, gelang es mir schließlich seine Gedanken und Gefühle subtil zu beeinflussen. Ich suggerierte ihm Macht und Wissen, indem ich ihm die versteckten Schätze meines alten Reiches zeigte. Danach flüsterte ich ihm ein, er müsse sein Reich vergrößern, um gegen die andern Nationen fortzubestehen. Kajin schloss darauf viele Allianzen, vertrieb die Zentauren aus seinem Land und baute eine riesige Flotte. Die nächsten 100 Jahre verbrachte er damit Stück für Stück mein Reich zurückzuerobern, was ihm mit der Macht die ich ihm gewährte, auch keine Schwierigkeiten bereitete. Auf der Insel, auf der einst mein Palast gestanden hatte, lies er eine prächtige Stadt errichten. Sie sollte die Hauptstadt seines Kaiserreichs sein. Als er alle Nationen unter seiner Kontrolle hatte, lies Kajin sich in seinem neuerbauten Palast zum Kaiser der gesamten Lande krönen, die ab jetzt nur noch Kajin genannt wurden. Die nächste Stufe meines Planes konnte beginnen. Ich lies Kajin einen Rat von mächtigen Magiern einberufen, den Schattenrat. Mit meinem Wissen und unserer gemeinsamen Kraft sollten sie mich wieder zurück ins Leben rufen. Unter meiner Kontrolle arbeiten sie das Ritual aus. Viele Jahre arbeiteten sie unter meiner Kontrolle während im Reich ein unsicherer Friede herrschte. Viele Menschen, Elfen und angehörige der alten Rassen waren nicht zufrieden mit dem Kaiser. Oft mussten Aufstände blutig niedergeschlagen werden. Scharmützel mit Aufständigen waren an der Tagesordnung.

Der Aufstand und die neue Ordnung

Das Ritual war fast ausgearbeitet und ich lies alles vorbereiten um es durchzuführen. Auf dem höchsten Berg der Hauptinsel stand ein alter Turm von mir, der genug Machtspeicher beinhaltete, um das Ritual durchzuführen. Ein Jahr lang musste der Schattenrat Macht in die Kristalle pumpen bis genügend Energie für das Ritual bereitstand. In den letzten fünf Monaten vor dem Ritual geschah es jedoch, dass die Ureinwohner angeführt von den Zentauren einen Aufstand gegen das Kaiserreich wagten. Bald schon schlossen sich abtrünnige Barbarenstämme und unzufriedene Untertanen dem Aufstand an, allerdings alle in verschiedenen Parteien. Das Land wurde von einem Tag auf den anderen in einen blutigen Bürgerkrieg gerissen. Da Kaiser Kajin in den Bergen in meiner magischen Feste weilte und ich ihn nicht über die Geschehnisse informierte, war das Kaiserreich führerlos. Ich konnte, nach meiner Reinkarnation, die Verhältnisse mit einem Handstreich wieder ordnen und alle unterwerfen. Das Ritual hatte Vorrang vor allem anderen.

Doch kurz vor der Vollendung des Rituals wurde meine Festung von aufrührerischen Waraks angegriffen, die dank ihrer empathischen und magischen Fähigkeiten schon lange von meiner Existenz wussten. Ich hatte sie nach ihrer Niederlage für unfähig gehalten, etwas gegen mich zu unternehmen, womit ich einen fatalen Fehler begangen hatte: Die Waraks zerstörten die Machtkristalle meiner Festung, womit die Vollendung des Rituals in weite Ferne gerückt war. Kajin wurde bei dem Überfall getötet. Die überlebenden Mitglieder des Schattenrates flohen in die Hauptstadt und fanden das Kaiserreich zersplittert und neu aufgeteilt vor: Die Aufrührer hatten die führerlosen kaiserlichen Truppen geschlagen und die Fürsten der alten Nationen waren damit beschäftigt, die Reste des Kaiserreichs unter sich aufzuteilen. In diesem Chaos handelte der Jedekpriester Amador Davin, ein seinem Gott sehr gewogener Mensch, einen Vertrag mit den Zentauren, Satyrn, Feen und Wichteln aus. Die Grenzen wurden neu gezogen, Handelswege wurden bestimmt und Friedensverträge geschlossen. Die Nationen wurden nach wie vor von souveränen Fürsten beherrscht, doch der Orden des Jedek wacht bis heute über die Inseln.

Illia und Ualdor waren die einzigen Nationen die den Vertrag nicht anerkannten, da sie immer noch mächtig genug waren, um unabhängig zu sein. Sie grenzten sich von den alten Rassen ab und bauten große Mauern, um ihre Reiche zu schützen. Die Zwerge verließen die Ebenen und kleinen Gebirge und zogen in das Zentralmassiv der Hauptinsel, wo sie ihre eigene Nation Eisenfels gründeten. In anderen Gegenden herrschte ein brüchiger Friede mit den alten Rassen, der sich mit der Zeit zu einer neutralen, mancherorts sogar zu einer guten Lebensgemeinschaft wurde. Die prächtige Hauptstadt Kajins wurde neu von angehörigen aller Rassen besiedelt und wuchs bald zu einer Großstadt heran, die sich heute in vielen Stockwerken zum Himmel erstreckt. In den Resten des Palastes herrscht immer noch der Schattenrat, besser bekannt als „Rat der Sieben“ kontrolliert und abhängig von mir. Gerüchte in der Bevölkerung besagen, dass ein achtes Mitglied existiert, das mächtiger als alle Sieben zusammen ist. An diesem Aberglauben ist natürlich auch etwas wahres, da man mich durchaus als das achte Mitglied bezeichnen könnte. Der Schattenrat sucht immer noch nach Methoden und Mitteln um das Ritual von neuem beginnen lassen zu können. In den Ruinen des alten Reiches suchen sie nach alten mächtigen Artefakten um mehr Macht zu erlangen. Meine größten Feinde sind die Waraks und ihre Verbündeten, die abtrünnigen Windelfen. Diese Überlebenden des zweiten Magierkrieges sind Elfen aus Ganthor und werden von Jishas Nachkommen geführt, die sie mit Ghanitor zeugte. Sie sind die einzigen die meine Pläne kennen und mir gefährlich werden könnten. Doch dank meines Einflusses gelten sie in den Reichen als gefährliche und grausame Wesen, die nichts anderes als töten und rauben im Sinn haben.

Bis zum heutigen Tage hat die neue Ordnung des Jedek gehalten was immerhin schon 300 Jahre sind. Mittlerweile habe ich die meisten wichtigen Fürstentümer unter meiner Kontrolle und arbeite an neuen Plänen zur Wiederherstellung meiner Macht und meiner Selbst. Der Tag der Rache wird kommen...